Morgen oder Madagaskar
Koproduktion, Theater für Jugendliche
Herznetz-Gefühl

für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zu den Themen Abhängigkeiten, Drogen und Sucht
"Morgen oder Madagaskar" schildert den Weg zweier Menschen in die Abhängigkeit und deren Folgen: Ein in die Jahre gekommener Alkoholiker, der sich mit seinem „Schicksal“ abgefunden zu haben scheint und ein junges Mädchen, das bereits im Teenageralter mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte und den Weg aus der Sucht aufnimmt. Wir erleben eine Reise mit überraschenden Erkenntnissen in und um die vorgenannten Themenfelder, anhand zweier menschlicher Schicksale. Um allerdings nicht nur mit zwei fatalen Schicksalen aufzuwarten, die ein junges Publikum vielleicht eher abschrecken als informieren, untersucht das Stück nicht zuletzt auch die Begriffe „Abhängigkeit“ und „Glücksgefühl“ an sich und beleuchtet unser Belohnungsystem im Gehirn (Dopamin). Fragen tauchen zum Beispiel auf: Bin ich eher gefährdet als andere? Würde ich es schaffen eine Woche auf mein Smartphone zu verzichten? Was kann ich tun, um anderen zu helfen? In diesen Zusammenhängen will das Stück Kinder und Jugendliche sensibilisieren sich immer wieder selbst und ehrlich zu prüfen.
Die Geschichte: An einer Schule soll ein Theaterstück aufgeführt werden. Das junge Publikum wartet bereits, doch das Ensemble scheint noch nicht da zu sein. Stattdessen tritt Lukas, der Hausmeistergehilfe auf, er soll die Bühne aufbauen. Widerwillig beginnt er seine Arbeit, doch seine Laune bessert sich, während er sich mit dem Publikum unterhält. Als er erfährt, dass sich das Stück um die Themen Sucht und Drogen bewegt, präsentiert er sich in diesem „Fach“ großspurig als Experte. Conny kommt nun hinzu, eine Schauspielerin der Theatergruppe, sie entschuldigt sich zunächst beim Publikum, denn die restlichen Kollegen steckten im Stau. So beginnt sie, um die Zeit zu überbrücken, etwas über das Stück zu erzählen: Es geht um ein Mädchen, ihr Name ist Sophie, das mit 12 Jahren begonnen hatte Tagebuch zu führen. Dieses Tagebuch ist die Grundlage der Geschichte um Sophie, und es erzählt in wenigen Ausschnitten ihren Weg mit 15 Jahren in die Abhängigkeit und Sucht, bis hin zu ihrer ersten Therapie mit 20 Jahren. Lukas hat sich die Einführung Connie´s mit angehört und bietet sich nun an - damit das Publikum nicht warten müsse - mit ihr die Geschichte um Sophie zu erzählen. Conny willigt ein, und tatsächlich gelingt es den beiden, in der Manier des Improvistationstheaters, Szenen aus dem ursprünglichen Stück nachzuspielen. Lukas jedoch, entdeckt im Laufe des Spiels immer mehr Parallelen zu seinem Leben, und schließlich beginnt er, der schon einige Entzugsversuche hinter sich hat, auch über sich und andere zu erzählen, nun ganz und gar nicht mehr großspurig. „Madagaskar ist weit weg“, meint er: „So weit wie meine Hoffnung vom Alkohol loszukommen, aber vielleicht fang ich morgen an.“
Text und Regie: Karl Koch
Ensemble:
Conny/Sophie: Nicole Fischer
Lukas: Richard Rabeus
Musik: Jamila Boukhers
Bühne: Jana Baumann
Diese Produktion wurde unterstützt und gefördert durch
die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Vielen Dank dafür!
(c) Rechte: Theater Radiks, Kiefholzstraße 20, 12435 Berlin